Birgit Denk

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Birgit Denk (52) ist Sängerin, Texterin und Moderatorin

Ihre Mutter war 16 und widmete ihr 100 Prozent, 21jähriger Vater, am Bauernhof der Großeltern wurde die junge Familie unterstützt, „da gab es sehr viele, die vor mir, neben mir, und hinter mir gelesen haben.“ Omama im Apfelbaum Nöstlinger Feuerrote Friederike fiel genau in ihre Kinderzeit, viel Johannes Paul Geschichten vom Papa, und ein Büchereiausweis in Schwechat, wohin sie zogen, als sie schuldpflichtig war. Die Bücher, die sie zuhause hatte, hat sie als Privatbücherei für 10 Groschen ausgebort, solche Bücher mit Nummern hinten drin hat sie noch immer zuhause. Viele Schulkolleginnen hatte nicht so buchaffine Eltern.

Politisch ging es hoch her: Mütterlicherseits Bauernfamilie und ÖVP-Urgesteine, väterlicherseits tiefrote Gewerkschafter. Bei uns ist wirklich noch am Sonntag beim Schnitzel gestritten und diskutiert worden. Das Profil wurd abonniert, wenn es dem ÖVP-Opa passte und das Abo aufgelöst mit schallendem Geschrei, wenn die Waldheim geschichte war. „Ich bin lesend politierst worden“ Dass sie sich noch zugehöt haben, weil ihnen allen klar war, dass wir uns alle brauchen, auch wenn wir den anderen im Moment für den größten Volltrottel halten.“ Die emotionale Bindung war so intakt, dass man ausgehalten hat, wenn vom Donaukraftwrk über das Atomkraftwerk die Hacklermeinung vom Papa, die Mama linksgrün und die Oma aus der Sozialversicherung. So hat sie als kind verstanden: Die Torte hat viele Stücke.

Stephen King hat sie schon als Jugendliche gelesen, sie wurde groß mit It, Es, Friedhof der Kuscheltiere. Irgendwann fand sie, er schreibt immer dasselbe: „Wenn man immer schon weiß, wo das Monster lauert …“ Nach langen Jahren, während der sie Schwedenkrimi addicted war – Walhö, Manekll – bis ihr Norwegen und Nesbö und auch dieses Genre „zu blöd“ war, sie war fertig mit „Spannung“. Bis ihr eine Bekannte, die um ihre Vorliebe für dicke Bücher im Urlaub wusste. Dass der Bub mitgeschrieben hat, merkte sie bestenfalls am 2017 sehr aktuellem Thema, der nicht so alt sein kann wie der Stephen kann. Das hab ich durchgefressen, weil es tatsächlich sehr fesselnd war. Da wird ja quasi vorausschauend das ganze Epidemiethema aufgegriffen. Mit all der Erfahrung der letzten Jahre wär das vielleicht interessant, noch mal zu lesen. Sie selbst wird bei der Liedform bleiben, für längeres ist sie zu sprunghaft.

10.02.2024 Standard ALBUM