Ramez

Foto: Rebhandl

Ort: Grätzelfest Nibelungenviertel

Zeit: Juni 2024


Ramez ist 17, es geht ihm gut. Seine Familie stammt aus Tunesien, aber er ist in Wien geboren, besser gesagt: In seinem geliebten Wien-Fünfhaus, dem Vorstadtbezirk außerhalb des Westbahnhofs, den man früher Rudolfscrime nannte. „Lyrik gehört zu jeder Musik dazu, und Lyrik ist natürlich auch Sprache“, sagt er nach seinem großartigen Auftritt mit großartiger Musik und großartigen Texten beim Grätzelfest am Kriemhildplatz, als Rapper nennt er sich Skill3r. „Das ist vielleicht nicht die Alltagssprache, die man hört, aber es ist halt meine Sprache.“ Und seine Sprache ist vor allem das Wienerische, „die schönste Sprache, die es gibt.“ Nächstes Jahr wird er in der AHS Wien West in Wienerisch maturieren.

„Irgendwann mit 12 hab ich angefangen Musik zu machen, das konnte man nicht anhören damals, aber Schritt für Schritt ist es besser geworden. Ich habe immer mehr Texte geschrieben, und je mehr ich geschrieben habe, desto besser haben sie mir gefallen.“ Ist er ein Gangstarapper? „Naja, ein bisserl schon.“ Ist der bekannte Fünfhauser Raf Camorra sein Vorbild? „Naja, ein bisserl schon. Zu dem schaue ich auf, der kommt aus dem gleichen Bezirk.“ Hat er ihn schon mal gesehen drüben auf der Märzstraße, wo er gerne mit seinem Ferrari auf und ab fährt? „Naja, bisher ihn noch nicht. Aber seinen Ferrari schon.“

Neben der Musik ist es der Handball, der ihn in Anspruch nimmt, weil er ihn fast noch mehr liebt. Er ist Flügelspieler beim WAT Fünfhaus, hat bereits einen ziemlichen rechten Ärmel und spielt am Flügel. Sein Traum ist es Profihandballer zu werden. „Viele sagen, das geht sich nicht aus mit Musik und Handball, aber ich sage immer: Warum nicht? Man kann Künstler und Handballspieler gleichzeitig sein! Der Traum lebt, und ich werde alles dafür geben, dass er Wirklichkeit wird.“ Dann wird Raf Camorra der bekannteste Fünfhauser gewesen sein.

Zurück
Zurück

Robert

Weiter
Weiter

Johannes